Kurzfilme mit kritischem Blick auf den Umgang mit Asylsuchenden in der Schweiz
Das Thema Migration wird oft einseitig besprochen. Die Betroffenen kommen kaum zu Wort, ihre Hoffnungen und Nöte werden nicht gehört. In der vorgeschlagenen Auswahl an Kurzfilmen stehen Menschen im Zentrum, die aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Voraussetzungen Asylzentren und Ausschaffungsgefängnisse erfahren haben. Sie sprechen darüber, was die lagerähnlichen Zustände, die Erfahrung von Gewalt und Isolation sowie fehlende Unterstützung und vorenthaltene Information mit ihnen gemacht haben. Sie werfen die Fragen auf, weshalb wir solche Strukturen tolerieren und wie wir ein solches System mitverantworten können? Ein System, das darauf ausgerichtet ist, Menschen so weit zu zermürben, bis sie die Schweiz wieder verlassen.
Kurzfilm-Workshop
Wir haben einen Kurzfilm-Workshop für Schulklassen und Seminare zusammengestellt. Als Gruppe können wir ins Thema und in die Filme einführen. Auch können wir Gespräche moderieren. Alternativ können wir entsprechende Unterlagen zur Verfügung stellen, sodass Einführung und Moderation von einer anderen Person gemacht werden kann. Es können auch Möglichkeiten besprochen werden, wie wir selber handeln und kleine Veränderungen bewirken können.
Hier gibt’s mehr Infos zum Workshop-Angebot.
Auswahl Kurzfilme
Exilia Films: Die Organisation «Vivre Ensemble» aus Genf hat zusammen mit «Exilia Films» das soziale und multimediale Projekt «Voices of Asylum» gestartet. Menschen mit Fluchterfahrung, die gezwungenermassen im Exil leben, haben hier eine Stimme und sprechen über Themen, die in der breiten Öffentlichkeit wenig diskutiert werden.
Wir haben für den Workshop die Portraits von Koffi und Cyrill ausgewählt.
Testimonials from the Uterus: Von ihren Erfahrungen mit der Gesundheitsversorgung in der Region Berlin erzählen asylsuchende Frauen im Film «Testimonials from the Uterus». Er entstammt dem Projekt «Women in Exile» – einer Initiative geflüchteter Frauen, die gemeinsam und solidarisch gegen die doppelte Unterdrückung vorgehen: «als Asylsuchende durch rassistische Gesetze ausgegrenzt und als Frauen diskriminiert.». Die Broschüre von «Women in Exile» ist online.
Das Bundesasylzentrum Zürich in der Krise: Nachdem es mutigen Stimmen von direktbetroffenen Menschen und kritischen Medienschaffenden gelang, die Zustände in den Asyllagern an eine breite Öffentlichkeit zu bringen, realisierte der Tagesanzeiger dieses Video mit ehemaligen Mitarbeiter*innen des Bundesasyllagers Zürich. Da die Positionen des SEM und der kantonalen Behörden generell zu viel Aufmerksamkeit erhalten, haben wir für dieses Projekt vier entsprechende Sequenzen rausgeschnitten.
Zaungespräche: Die Regisseurin Lisa Gerig besucht als Teil der Gefängnisgruppe des Solinetzes regelmässig Inhaftierte im Ausschaffungsgefängnis am Zürcher Flughafen. Sie darf das Gefängnis mit der Kamera nicht betreten. Deshalb unterhält sie sich mit ihnen über den Zaun des Gefängnisses hinweg. Der Film ist online zugänglich, weitere Informationen sind hier zu finden.